Von Lars Laucke

Die Bezeichnung „Matchwinner“ wollte sich Jana Brausch nicht anheften lassen. „Die Abwehr hat es mir leicht gemacht“, kommentierte die Torhüterin von Handball-Zweitligist SG Schozach-Bottwartal ihre Leistung beim 30:26 (15:14) gegen den SV Werder Bremen, womit die SG nach dem Erfolg vor zwei Wochen gegen Buchholz auch das zweite Heimspiel des Jahres in der Beilsteiner Langhanshalle gewann. Das Sonderlob von Trainer Jürgen Krause konnte Jana Brausch aber nicht verhindern: „Ohne ihre Paraden in der Schlussphase verlieren wir das Spiel. Sie war heute der Andi Wolff von Beilstein. Aber auch Rena Keller in der ersten Halbzeit war sehr gut. Da sieht man mal wieder, wie wichtig starke Torhüterinnen sind.“ Krause freute sich aber auch darüber, dass die im Vorfeld ausgeklügelte Abwehrtaktik so gut funktioniert hatte. „Wir wollten den starken Rückraum der Bremerinnen so gut es geht aus dem Spiel nehmen und sind immer auf die Halben rausgegangen. Das hat zu 80 Prozent geklappt.“ Ein wesentlicher Faktor war dafür nicht zuletzt, dass Sina Klenk nach ihrer Sprunggelenksverletzung erstmals in diesem Jahr wieder mitwirken konnte und der Abwehr mehr Stabilität gab.

Während die Partie in der ersten Halbzeit hin und her wogte und die jeweils knappe Führung immer mal wieder wechselte, zog die SG zu Beginn der zweiten 30 Minuten schnell auf 20:16 davon, woraufhin Bremens Coach Robert Nijdam bereits nach fünf Minuten eine Auszeit nahm. Doch wirklich fruchten wollte diese nicht, die SG blieb vorne. Auch eine Durststrecke der Heimmannschaft von mehr als acht Minuten ohne Treffer konnten die Gäste nicht wirklich nutzen, da Jana Brausch immer wieder im Weg stand, die Würfe neben oder über das Tor gingen oder der Ball in der SG-Abwehr hängen blieb. Zudem handelten sich die Bremerinnen immer wieder Zeitstrafen ein. „Die haben wir uns aber auch alle erarbeitet, weil wir in die Tiefe gegangen sind. Dabei tat sich auch immer wieder „Mannschafts-Küken“ Lara Däuble hervor, die trotz ihrer erst 16 Jahre immer wieder dahin ging, wo es eben auch mal wehtut. „Was sie in den letzten Wochen spielt, das ist unglaublich“, lobte Jürgen Krause die Linkshänderin, die am Ende acht Tore auf dem Konto hatte. 

Im Gegensatz zum am Ende hauchdünnen Sieg gegen Buchholz brachte die SG Schozach-Bottwartal den Sieg diesmal sogar souverän über die Zeit. „Wir haben die Angriffe heute ruhiger zu Ende gespielt – und am Ende oft auch erfolgreich abgeschlossen“, sah Jürgen Krause den Grund dafür, dass es hinten raus eben nicht wieder eng wurde. Und natürlich waren auch die Paraden von Jana Brausch ein wesentlicher Faktor – auch wenn die sich selbst nicht als Matchwinner sehen wollte.

Mit dem dritten Saisonsieg hat die SG Schozach-Bottwartal die Rote Laterne wieder an die SG H2Ku Herrenberg abgegeben. Die SG Mainz-Bretzenheim konnte sie aber trotzdem nicht überholen, da diese sensationell gegen Tabellenführer Göppingen gewann. Nächste Woche geht es nun zum Rückrundenstart nach Bretzenheim.

SG Schozach-Bottwartal: Keller, Brausch – Schrembs, Hanak, Däuble (8/1), Hees (3), Weber (6/4), Klenk (1), Bauer (1), Räuchle (2), Amor (1), Fabritz (3), Loehnig (5).