Die Marbacher Zeitung hat sich bei den Handballvereinen des Bottwartals hinsichtlich deren Einschätzung zur Fortführung der aktuell unterbrochenen Saison 2020/2021 umgehört.

Unter der Überschrift “ An einen Re-Start möchte niemand mehr so recht glauben“ wurden die Einschätzungen am 08.02.2021 in der Marbacher Zeitung veröffentlicht.

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

Die Hoffnung auf eine Fortführung der Handballsaison ist dahin. Es laufen schon die Planungen für die nächste Runde.

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Als wahrer Prophet in Sachen Corona-Zwangspause hat sich möglicherweise Michael Stettner erwiesen. Der Trainer der Drittliga-Frauen der SG Schozach-Bottwartal
hatte im Oktober kurz vor dem – später abgesagten – zweiten Saisonspiel seiner Mannschaft mitgeteilt, dass er nächste Saison nicht mehr an Bord sein werde. „Ich wollte es den Spielerinnen persönlich sagen. Und wer weiß, ob wir dazu noch viele Möglichkeiten haben“, erklärte er damals – und wird wohl Recht behalten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Saison nochmal gespielt wird‍. E️s spricht alles dagegen. Meiner Meinung nach wäre ein Abbruch ohne Wertung das einzig Sinnvolle. Ich denke, nach der nächsten Corona-Runde der Ministerpräsidenten hat sich die Saison erledigt – aber warten wir mal ab.“

Stettners Nachfolger Hans Christensen hatte die SG ja schon vor ein paar Wochen verkündet. „Aus dem bisherigen Kader haben die Torhüterinnen Jana Brausch und Rena Keller sowie Hannah Hönig, Sina Klenk, Theresa Müller, Svenja Mann, Trixi Hanak und Maureen Merkel zugesagt“, umschreibt Ressortleiter Michael Gramsch den Stand der Planungen für die nächste Spielzeit. Nicht mehr spielen werden demnach Freya Stonawsky, die ja nur für diese eine Saison aushelfen wollte, Denise Geier, die aufgrund ihrer Verletzungshistorie wohl die Schuhe an den Nagel hängen wird, sowie Cinja Wehe, die ebenfalls kürzertreten will. Dafür steht bereits ein Neuzugang fest: die 25-jährige Natascha Weber. „Natascha spielte in Regensburg und Ketsch und wird Hannah Hönig auf Linksaußen unterstützen. Wir sind überzeugt davon, dass wir hier ein gutes Duo haben“, so Michael Gramsch.

Er sieht die Lage hinsichtlich der aktuellen Saison ähnlich wie sein noch aktueller Trainer: „Die Saison sollte abgebrochen und im Juli mit Stand Juli 2020 neu gestartet werden. Das würde den Vereinen auch größere Chancen geben zu überleben. Auch wenn aktuell teilweise auf Gehälter und Aufwandsentschädigungen verzichtet wird, so tragen die Vereine nach wie vor Kosten, die man bei Abbruch einfach sparen könnte. Ich befürchte, kein Verein kann sagen, dass er für die Saison 21/22 nicht irgendwo Einbußen zu verkraften hat. Stand heute werden auch wir unseren Etat deutlich verringern müssen wir gehen wir von zehn bis 15 Prozent aus.“ Das sei eine anspruchsvolle Aufgabe. Man sehe dies aber gleichzeitig als Chance, neue Wege einzuschlagen sowie kreative Lösungen für die Zukunft zu finden. „Wir versuchen einfach das Beste aus dieser schwierigen Situation zu machen.“

Auch Uwe Salvo, Sportlicher Leiter beim Männer-Württembergligisten SKV Oberstenfeld, und Henning Fröschle, Trainer von Ligakonkurrent SG Schozach-Bottwartal, haben die unterbrochene Saison mehr oder weniger abgehakt und blicken über den Sommer hinaus. „Sobald wir wieder in die Halle dürfen, werden wir auch trainieren. Aber ich glaube nicht, dass das so schnell sein wird. Eher wird wegen der Mutationen des Virus der Lockdown noch verlängert“, glaubt Uwe Salvo. Und Fröschle weiß zwar, dass „die Jungs fleißig sind. Aber wenn die das erste mal wieder einen Ball in die Hand nehmen, dann haben sie anschließend garantiert Muskelkater. Die Belastung ist einfach eine ganz andere. Daher denke ich auch, dass man mindestens vier Wochen Vorbereitung brauchen würde. Unter diesem Aspekt muss man wohl klar sagen: Die Runde ist nicht mehr spielbar.“

SKV-Trainer Thomas Pflugfelder, der ja, ebenso wie Fröschle bei der SG, erst im Sommer 2020 das Ruder übernommen hatte, werde die Mannschaft weiter betreuen, der Kader für die nächste Saison bleibe weitgehend zusammen, so Salvo. „Lediglich Torhüter Yannick Zieker wird aus beruflichen Gründen zurHABO SG II zurückkehren. Ansonsten sind wir noch auf der Suche nach einem Rückraumspieler und einem Kreisläufer. Wir führen da ständig Gespräche. Aber das gestaltet sich derzeit natürlich schwierig“, weiß Salvo von ähnlichen Problemen zu Allgemeinn wie Gerrit Irion. Zieker wird dann wohl mit seinem ältesten Bruder Daniel zusammen spielen. Denn der Kreisläufer der SG Schozach-Bottwartal will kürzertreten und schließt sich der HABO-Zweiten und damit seinem Heimatverein GSV Kleinbottwar an. Außerdem wird Tobias Lessig der SG aus beruflichen und familiären Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ansonsten hat ein großer Teil des aktuellen Kaders wieder zugesagt“, freut sich Henning Fröschle.