Am vergangenen Samstagabend reiste die zweite Damenmannschaft der SG Schozach-Bottwartal zum Auswärtsspiel gegen die HSG Kochertürn-Stein 2. Da die SGSB bis dato in dieser Saison an der Tabellenspitze der Bezirksliga stand, war das Team heute deutlicher Favorit. Leider waren aber die Voraussetzungen nicht ganz perfekt, da die Mannschaft auf lediglich zehn Spielerinnen zurückgreifen konnte. Doch das sollte nicht als Ausrede für eine erste Niederlage gelten. Die SGSB wollte trotzdem zwei Punkte holen und damit die Tabellenführung verteidigen.
Den Start in die Partie erwischte die SG Schozach-Bottwartal vorerst gut. Bis zur vierten Minute legte das Team mit einem schnellen Angriffsspiel zum 1:3 vor. Doch dann reagierte die HSG mit einer Manndeckung gegen die Rückraumspieler der SG, sodass der Angriff vorerst ins Stocken geriet. Die Gastgeber konnten daher in der sechsten Minute zum 4:4 ausgleichen. Die Unsicherheit im Angriff führte zunehmend auch zu deutlichen Schwächen in der Abwehr, welche sich bereits zu Beginn des Spiels abzeichneten. Somit gelang es der HSG sich ab der 14. Minute immer weiter abzusetzen. Beim Spielstand von 8:6 in der 16. Minute griff der Gästetrainer zur ersten Auszeitkarte. Leider schlug der Versuch mehr Sicherheit ins Spiel zu bringen fehl und die Heimmannschaft zog weiter davon. Daher folgte beim 12:9 in der 23. Minute bereits die zweite Auszeit in der ersten Hälfte. Erneut versuchte der Trainer das Team zu festigen, doch es schien, als ob jede einzelne Spielerin gehemmt war. Dies änderte sich auch bis zur Pause nicht und die Mannschaften trennten sich beim 17:13 Halbzeitstand.
In der Pause war deutlich angespannte Stimmung in der Umkleidekabine. Jede Spielerin wusste, dass es aktuell nicht läuft, aber keine hatte bisher ein Rezept dagegen gefunden. Der Trainer versuchte daher seine Mannschaft nochmals komplett zu reseten und ganz von vorne anzufangen. Er setzte klare Schwerpunkte für die zweite Hälfte und versuchte das Team so zu stabilisieren. Über eine aggressivere und ballorientiertere Abwehr wollte man das Angriffsspiel der Gegner schnell unterbinden und Ballverluste provozieren. Im Anschluss wollte die SGSB endlich ihr starkes Tempospiel zeigen und sich auch für die Abwehrarbeit belohnen. Jeder Spielerin war klar, dass ein vier Tore Rückstand noch keine Vorentscheidung war. Jetzt wollte man richtig kämpfen und den Gegner nicht mehr ins Spiel kommen lassen.
Gesagt, getan! Zwar gelang der HSG das erste Tor in der zweiten Hälfte, doch das sollte für knapp zehn Minuten das Letzte sein. Auf Basis einer stärkeren Abwehr- und Torhüterleistung erkämpfte sich die SGSB einen Ball nach dem anderen und konterte die konditionell deutlich unterlegenen Gastgeber gnadenlos aus. Bereits in der 35. Minute erzielte die Mannschaft den 18:18 Ausgleichstreffer und nach weiteren fünf Minuten hatte man sich einen kleinen Vorsprung zum 18:22 erkämpft. In dieser Phase zeigte die SGSB endlich ihre Überlegenheit und Stärke und hatte das Spiel vollkommen unter Kontrolle. Die HSG hatte dem Nichts mehr entgegenzusetzen. Über ein 20:28 in der 53. Minute erspielte sich das Team einen vollkommen verdienten 23:32 Auswärtssieg.
Damit holte die zweite Damenmannschaft der SG Schozach-Bottwartal zwei weitere Punkte und verteidigte die Tabellenführung. Nach einer desolaten Leistung in der ersten Hälfte gelang es den Mädels sich aus einem wahren Formtief herauszukämpfen und zur Höchstform aufzulaufen. Jede Spielerin konnte heute ihre Akzente setzen und trug damit zum Sieg des gesamten Teams bei. Darauf gilt es nun aufzubauen, denn eins ist sicher: Gegen einen Gegner aus dem oberen Tabellenfeld kann man sich einen solchen Aussetzer wie in Halbzeit eins nicht mehr erlauben.
Am kommenden Samstag reist die SGSB zum TB Richen. Gegen den aktuell Tabellenfünften wird man um 14 Uhr in der harzfreien Schmidgrundhalle in Eppingen antreten. Es wird ein spannendes Spiel erwartet. Das gesamte Team freut sich auf zahlreiche Unterstützung.
Es spielten: Nicole Wilhelm (Tor), Laura Richter (7/2), Lea Ungerer (1), Katharina Selcho (2), Ann-Kathrin Richter (6), Tamara Humburger (3), Neele Spuhn (2), Martina Altmann (3), Elena Koch (5) und Ulrike Kümmerlen (3).
Auf der Bank: Hans-Dieter Helber, Isabel Wedberg und Svenja Bohnenstengel.
Am Schiedsgericht: Julia Wedberg.