Von Lars Laucke

Wenn in einem Handballspiel 74 Tore fallen, dann ist es keine Überraschung, wenn ein Trainer anschließend von einem „wahnsinnigen Angriffsspiel“ spricht. Genau so bezeichnete Trainer Henning Fröschle im Nachhinein die Partie der Württembergliga-Männer der SG Schozach-Bottwartal bei der HSG Langenau/Elchingen. Mit viel Tempo ging es 60 Minuten lang rauf und runter, beide Teams hatten eine hohe Trefferquote. „Wir hatten leider das Problem, dass sich Jan Kürschner nach nicht einmal zwei Minuten verletzt hat. Er ist nach einem Sprungwirf auf dem Fuß des Gegners gelandet und umgeknickt. Wahrscheinlich ist das Außenband gerissen“, fürchtet Fröschle. „Dadurch hatten wir nur noch acht Feldspieler, und wir haben es über das gesamte Spiel nicht geschafft, eine stabile Abwehr zu stellen.“

Wobei man nicht sagen kann, dass der SG-Coach nicht alles versucht hätte. Von 6:0 über offene Variante bis zur Manndeckung für einzelne Gegenspieler und schließlich wieder zurück zur 6:0 – doch nichts funktionierte. „Man muss den Langenauern einfach zugestehen, dass sie ihre Kreuzbewegungen perfekt spielen. Die sind dann auch schwer zu verteidigen“, räumte Henning Fröschle ein. SG-Keeper Thomas Fink habe zu Beginn noch sehr gut gehalten, „später sind ihm die Dinger bloß noch um die Ohren geflogen, weil wir einfach nicht stabil waren. Die Angriffsleistung war top, aber in der Abwehr haben wir es leider nicht hinbekommen“, so Fröschle. Und so lief seine Mannschaft nahezu die gesamte Zeit einem Rückstand hinterher. Anfangs hielt sich dieser noch im Rahmen, gegen Ende der ersten Halbzeit waren es erstmals fünf Tore Differenz, später gar sieben. Zwar kam die SG Schozach-Bottwartal in den letzten fünf Minuten nochmal auf zwei Treffer heran, am Ende stand aber eine 35:39 (15:20)-Niederlage. „Wenn man bedenkt, dass wir nur acht Feldspieler hatten, war es dennoch ein sehr guter Auftritt“, zeigte sich Henning Fröschle nicht unzufrieden. Durch die Niederlage verlor die SG den fünften Tabellenplatz an die HSG Langenau/Elchingen, den sie aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs im letzten Spiel am kommenden Sonntag gegen die SF Schwaikheim auch nicht mehr zurückerobern kann. Im schlechtesten Fall könnte man noch auf Rang acht zurückfallen, mit einem Sieg gegen Schwaikheim wäre Rang sechs fix.

SG Schozach-Bottwartal: Fink, Oßmann – F. Fröschle (3), Linder (1), Gries (10), l. Fröschle (4), Gallus, Kürschner, Keller, Hug (5), Zluhan (12/6)