Von Lars Laucke

Viel Grund zum Feiern hatten die Zweitliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal in dieser Saison noch nicht. Doch am Samstagabend gab es endlich mal wieder zwei Punkte. Mit 33:30 (19:15) gegen den TSV Nord Harrislee gab es den von den Heimfans lautstark bejubelten vierten Saisonsieg. Kein einziges Mal lag die Mannschaft von Trainer Jürgen Krause hinten und gab ab dem 2:1 die Führung nicht mehr her. „Unser Matchplan ist voll aufgegangen“, freute sich der SG-Coach nach der Partie. Für den TSV Nord Harrislee geht hingegen die Achterbahnfahrt der letzten Wochen weiter: In sieben Spielen in Folge gab es Niederlagen und Siege im Wechsel.

Ein Bestandteil von Jürgen Krauses Matchplan war schnell zu erkennen: Madita Jeß, mit weitem Abstand erfolgreichste Saison-Torschützin der Gäste, wurde von Beginn an kurz gedeckt und damit nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Nur ein Treffer gelang ihr aus dem Feld, hinzu kamen fünf verwandelte Siebenmeter. Deutlich übertroffen wurde sie in Sachen Torerfolge von ihrer Gegenspielerin Lara Däuble. Die 16-Jährige leistete Jeß in der Abwehr über fast 60 Minuten stets Gesellschaft und erzielte selbst insgesamt zwölf Tore, sieben davon per Siebenmeter. „Heute war tatsächlich so ein Tag, an dem ich das Gefühl hatte, dass einfach alles gelingt“, so Däubleanschließend. Nur einen einzigen Fehlwurf hatte sie, dafür aber Nerven aus Stahl vom Punkt. „Bei sieben Strafwürfen könnte man tatsächlich ins Grübeln kommen, wohin man denn jetzt wirft. Aber ich war mir eigentlich bei allen Versuchen sicher, dass ich treffe.“ Doch auch ihre Teamkolleginnen hatten einen guten Tag erwischt. „Nur als Harrislee in der zweiten Halbzeit auf eine 5:1-Abwehr umgestellt hat, hatten wir kurzzeitig Probleme. Da haben wir uns zu wenig bewegt“, stellte Jürgen Krause fest. Doch nach einer Auszeit fanden die SG-Angriffe wieder häufiger das Ziel, zudem leistete sich Harrislee in der Offensive auch weiterhin viele Fehler. „Im Handball gewinnt in der Regel die Mannschaft, die weniger Fehler macht. Und ich denke, das waren heute wir“, analysierte Krause. Zwar wurde es nach einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung zum Ende hin nochmal etwas knapper. Aber näher als auf drei Tore kamen die Gäste nicht mehr heran, letztlich feierte die SG Schozach-Bottwartal aber einen unerwartet souveränen Sieg – der vielleicht gerade noch rechtzeitig kam, um womöglich doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.

SG Schozach-Bottwartal: Brausch, Keller – Hanak (2), Däuble (12/7), Hees (1), Weber (6), Klenk, Bauer (1), Räuchle (1), Fabritz (3), Gerstweiler (1), Loehnig (5), Siebert (1)