Von Lars Laucke

„So langsam mache ich mir Sorgen“, sagte Trainer Henning Fröschle nach der 22:27 (10:11)-Niederlage der Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal gegen den SV Fellbach. Damit meinte er gar nicht so sehr den Blick auf die Tabelle, in der sein Team nach starker Hinrunde nun auf Platz sieben abgerutscht ist. „Es sind jetzt noch neun Punkte auf den ersten Abstiegsplatz. Wobei es ja auch ganz blöd laufen kann und es womöglich vier Absteiger gibt – dann sind es nur noch sieben. Mir wäre schon wohler, wenn wir noch vier Punkte holen würden.“ Sorgenfalten bereitete Fröschle aber viel mehr die personelle Situation: „Von den 13 Feldspielern, die ich zu Saisonbeginn im Kader hatte, standen mir heute nur sieben zur Verfügung.“

Als ob die Lage nicht schon prekär genug wäre, hatte sich Linkshänder Felix Linder im Abschlusstraining die Nase gebrochen. Um wenigstens einen Linkshänder im Team zu haben, hatte Fröschle kurzerhand Nick Haspinger reaktiviert. Der hatte vergangene Saison bereits ein paar Spiele für die Gastgeber absolviert, ist aber eigentlich nur noch als Footballer aktiv. „Er hatte seit seinem letzten Spiel für uns für etwa einem Jahr kein Handball mehr gespielt, ging also völlig aus dem Stand aufs Feld. Und das wird auch eine einmalige Sache bleiben, für die nächsten Spiele steht er uns nicht mehr zur Verfügung. Felix fällt aber noch ein paar Wochen aus.“ Fröschle bleibt somit nur die Hoffnung, dass wenigstens Maxim Gries schnell wieder einsatzbereit sein wird, um nicht komplett ohne Linkshänder dazustehen.

Gegen Fellbach war die Partie trotz der dünnen Besetzung zumindest in der ersten Halbzeit ausgeglichen, zwischenzeitlich führte die SG sogar mit 9:6 und 10:7, lag dann aber zur Pause mit 10:11 hinten. Nach dem Wechsel vergrößerte sich der Rückstand schnell auf bis zu sechs Tore. „Dabei hatten wir unsere Chancen, aber unsere Wurfquote war einfach zu schlecht“, monierte Henning Fröschle und fügte hinzu: „Gerade als wir dann wieder auf Schlagdistanz rangekommen waren, haben die Schiedsrichter in meinen Augen entscheidend eingegriffen.“ Gemeint waren mehrere umstrittene Entscheidungen, insbesondere aber eine Situation in der 52. Minute. Die SG hatte einen Fellbacher Angriff abgewehrt. Der Gegenangriff war bereits in vollem Gange beide Mannschaften am Kreis der Gäste, als die Schiedsrichter das Spiel unterbrachen, weil ein Fellbacher Spieler im SG-Kreis liegen geblieben war. „Entweder unterbrechen sie das Spiel sofort oder sie lassen es laufen – aber das geht gar nicht“, ärgerte sich Fröschle. Und da die komplette SG-Bank empört aufgesprungen war, setzte es auch noch eine Zeitstrafe für die Hausherren und Ballbesitz für Fellbach. Die Gäste nutzten dies für die entscheidenden Tore und nahmen die Punkte mit nach Hause. 

SG Schozach-Bottwartal: Fink (1), Oßmann – F. Fröschle (2), Eschbach, Csauth (1), Reinhardt, M. Kürschner, Haspinger (3), Gallus (2), Tischer, J. Kürschner (1), Keller, Hug (7/1), Zluhan (5/2).