Von Lars Laucke

Bei 14:14 Punkten und je sieben Siegen und Niederlagen, könnte man versucht sein, den SV Werder Bremen als Mittelmaß der 2. Handball-Bundesliga der Frauen zu bezeichnen. Wenn man allerdings genauer hinschaut, dann ist der kommende Gegner der SG Schozach-Bottwartal alles andere als das, sondern fast so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Denn wenn die Nordlichter am Samstag um 20 Uhr in der Beilsteiner Langhanshalle antreten, dann gehen sie mit einer in diesem Jahr noch weißen West ins Spiel. Ob gegen Nürtingen, den Tabellenzweiten Solingen oder die Kurpfalz Bären aus Ketsch in Bestbesetzung – alle diese Teams hat Werder im Januar bezwungen. „Das ist eine kompakte Mannschaft ohne wirklichen Schwachpunkt. Ihr Rückraum ist nicht schlechter als der von Solingen, beide Außen sind stark. Und wenn man auf den Rückraum rausgehen muss, dann machen auch die Kreisläufer naturgemäß ihre Tore“, sagt SG-Trainer Jürgen Krause über den kommenden Gegner.

Doch könnte dies in den Augen des Coaches vielleicht „gar nicht so schlecht sein. Denn dann sind wir wieder beim Thema, dass wir versuchen, den Gegner so lange und so gut wie möglich zu ärgern – und das hat in der Vergangenheit ja ab und zu ganz gut geklappt.“ So zum Beispiel zuletzt im Heimspiel gegen den Tabellenvierten HL Buchholz 08-Rosengarten, als die SG Schozach-Bottwartal sensationell gewann. Hinzu kommt, dass es für die Bremerinnen das erste Auswärtsspiel des Jahres sein wird und sie die lange Anreise auch erst einmal wegstecken müssen. Personell sieht es bei der SG nicht wirklich besser aus als zuletzt. „Eventuell kann Sina Klenk ein paar Minuten in der Abwehr spielen. Das würde uns auch vom Kopf her natürlich helfen“, hofft Jürgen Krause. Bei Trixi Hanak sieht es hingegen eher schlecht aus, Lotta Gerstweiler wird wohl frühestens im März wieder eingreifen können. Gar nicht mehr in den Kader der SG Schozach-Bottwartal zurückkehren wird Julia Schraml. Die zuletzt verletzte Linkshänderin hat die Vereinsführung um die Auflösung ihres Vertrages gebeten, dem ist man von Seiten der SG nachgekommen.