Bericht von Lars Laucke
Nachdem am vergangenen Sonntag Lisa Loehnig, Rückraumspielerin der SG Schozach-Bottwartal, zusammen mit ihrem Team gegen ihren Ex-Club HC Rödertal einen umjubelten Punkt geholt hat, würde nun Natascha Weber gerne das gleiche Kunststück vollbringen. Denn am Samstag (18 Uhr) spielen die Zweitliga-Handballerinnen der SG beim ESV Regensburg, Webers ehemaligen Verein. „Ich kenne noch einen Großteil der Mannschaft, und vor allem spielt meine beste Freundin Franziska Peter dort. Wir haben schon gescherzt, dass ich sie in kurze Deckung nehme und sie sich auf außen stellt – dann können wir 60 Minuten quatschen“, sagt Weber mit Blick auf das Spiel. Und etwas ernster fügt sie hinzu: „Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Und ich werde Franzi jetzt sicherlich nicht umhauen. Aber auf dem Feld gibt es keine Freundschaften.“
Wobei das Unterfangen, gegen den Ex-Club einer SG-Spielerin zu punkten, diesmal ungleich schwieriger werden dürfte. Zum einen spielt die SG auswärts, wo es in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt gab. Zum anderen steht der ESV Regensburg mit 12:4 Punkten auf Platz drei der Tabelle. Lediglich zum Auftakt beim Tabellenzweiten HC Buchholz-Rosengarten gab es eine Niederlage. Es folgten zwei Unentschieden gegen Mainz und in Solingen, seither gab es nur noch Siege für die „Bunkerladies“. Ein besonderes Augenmerk wird die SG neben der schon erwähnten Franziska Peter auch auf die Regensburger Rückraumspielerin Marleen Kadenbach legen müssen. Denn diese beiden haben im bisherigen Saisonverlauf im Schnitt mehr als sechs Tore pro Spiel erzielt. „Hinzukommt die sehr starke Spielmacherin Amelie Bayerl. Auf diese drei müssen wir besonders achten, ohne die anderen zu vernachlässigen“, warnt SG-Trainer Jürgen Krause. Sehr auffällig beim ESV ist zudem Kreisläuferin Julia Drachsler mit stolzen 1,93 Meter Körpergröße. „Wenn die im Innenblock steht, muss man gar nicht erst daran denken, oben drüber zu werfen. Und vorne kann sie natürlich in Höhen angespielt werden, an die von uns niemand drankommt. Da ist absolute Körperlichkeit gefragt“, so Krause, für den klar ist: „Das wird vermutlich das schwerste Spiel, seit ich hier Trainer bin. Es wäre unrealistisch zu sagen, dass wir auswärts in Regensburg eine reelle Chance haben. Aber wir lassen es auf uns zukommen und gehen mit der gleichen Devise ran wie zuletzt: Wir wollen den Gegner so lange wie möglich ärgern.“