Bericht von Lars Laucke
Bis fünf Minuten vor Schluss hatten die Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal im Auswärtsspiel beim SV Fellbach nur ganz am Anfang einmal geführt. Danach liefen sie meist einem Rückstand von bis zu vier Toren hinterher. Doch entscheidend ist halt immer noch, was am Ende auf der Anzeigetafel steht. Und da leuchtete nach 60 gespielten Minuten ein 33:34 (16:17) Auswärtssieg für den Tabellenzweiten – der Höhenflug der SG-Männer hält also weiter an.
Nach dem ersten Treffer der Partie durch Levi Fröschle war die SG schnell ins Hintertreffen geraten und sah sich beim 8:12 Mitte der ersten Halbzeit mit einem Vier-Tore-Rückstand konfrontiert. „In dieser Phase sind wir immer wieder in das Fellbacher Tempospiel reingelaufen“, moniert Trainer Henning Fröschle. Doch immerhin kam seine Mannschaft bis zur Pause wieder auf einen Treffer heran, beim 16:17 wurden die Seiten gewechselt. „Vergangene Saison wäre die Partie vermutlich schon zu diesem Zeitpunkt entschieden gewesen. Doch inzwischen sind wir einfach deutlich stabiler.“
Nach dem Wechsel wurde dann SG-Keeper Thomas Fink immer stärker. „Wir sind immer wieder rangekommen. Und ein paarmal habe ich gedacht, wie wohl Fellbach reagiert, wenn wir mal in Führung gehen. Aber das haben wir einfach nicht geschafft“, so Henning Fröschle – bis eben fünf Minuten vor Schluss. Nach einer Auszeit beim Stand von 29:31 schafften zunächst Christian Zluhan und Maxim Gries den Ausgleich für die Gäste, Fynn Fröschle erzielte schließlich die erste SG-Führung seit der ersten Minute. Doch es blieb spannend, weil Jan Kürschner die letzten zwei Minuten auf die Strafbank musste. Fellbach kam erneut zum Ausgleich, kassierte aber kurz darauf ebenfalls eine Zeitstrafe. Das 33:32 durch Niklas Hug beantwortete des SVF 20 Sekunden vor Schluss mit dem erneuten Ausgleich. Henning Fröschle nahm die Auszeit für den letzten Angriff. „Der Fokus lag darauf, auf jeden Fall einen Punkt mitzunehmen. Damit wären wir schon vollauf zufrieden gewesen“, so der Coach. Dass sein Sohn Fynn dann sogar noch das entscheidende Tor erzielte, ließ den Jubel natürlich noch größer ausfallen. „Wobei wir ja eigentlich einen anderen Spielzug angesagt hatten. Aber Hauptsache, der Ball war drin“, so der Coach und Vater.
Die SG Schozach-Bottwartal bleibt mit dem Auswärtssieg Tabellenzweiter, nun sogar einen Punkt vor Platz drei und vier. „Wir haben alle ein Lachen im Gesicht“, sagt Henning Fröschle, der inzwischen auch nicht mehr nur vom Klassenerhalt sprechen möchte. „Ich denke, dass wir mittlerweile sicher sagen können: Wir haben die Qualität, um hoffentlich nicht mehr unten reinzurutschen – wie verrückt auch immer die Saison noch weitergehen mag. Spitzenreiter HSG Ostfildern wird vorneweg marschieren. Dahinter würden wir gerne um Platz zwei mitreden. Aber da haben viele Teams was zu sagen. Da muss man nur mal zwei Spiele am Stück verlieren und ist schon vier, fünf Plätze weiter unten“, hat Fröschle nach wie vor zumindest einen halben Fuß auf der Euphoriebremse und ergänzt. „Wenn wir im Februar immer noch da oben stehen, dann können wir vielleicht den ein oder anderen ernsthaften Gedanken daran verschwenden.“
SG Schozach-Bottwartal: Fink, Oßmann – F. Fröschle (6), Linder (2), Pavlak, Csauth, Gries (7), L. Fröschle (4), Gallus, Baldreich, Kürschner, Keller (1), Hug (7/3), Zluhan (5).