Bericht von Lars Laucke
Vor der Württembergliga-Partie der SG Schozach-Bottwartal gegen den TV Neuhausen/Erms hatte Trainer Henning Fröschle moniert, dass seiner Mannschaft „ein wenig die Leichtigkeit der ersten Saisonspiele“ abhandengekommen sei. Diese sei zwar beim 34:26 (14:12) noch nicht unbedingt wieder zurück gewesen. „Aber wir waren sehr fokussiert und es war der unbedingte Wille zu spüren, dass alle zusammen dieses Spiel gewinnen wollten.“ Wobei Fröschle auch einräumt, dass das Fehlen von Patrick Bauer auf Neuhausener Seite für seine Mannschaft sicher ein Vorteil war. „Er ist für mich der stärkste Spieler bei ihnen.“
Die SG erwischte den deutlich besseren Start und lag Mitte der ersten Halbzeit mit 8:3 vorne. Doch dann nahm Neuhausen bei eigenem Ballbesitz konsequent den Torhüter raus und agierte mit sieben Feldspielern. „Damit sind wir zunächst nicht klargekommen“, gibt Fröschle zu. Zudem fiel nach Fabian Baldreich nach wenigen Minuten auch Ante Pavlak verletzt aus, „wodurch wir praktisch mit drei Rückraumspielern durchspielen mussten“. Somit kam Neuhausen bis zur Pause auf 14:12 heran, nachdem die SG zwischenzeitlich sogar mit 11:12 hinten gelegen hatte.
Nach dem Wechsel hatte Henning Fröschle sein Team aber auf das Spiel gegen die künstliche Überzahl eingestellt, wodurch auch Keeper Thomas Fink zu zwei Treffern ins leere Tor kam. „Neuhausen hat bis etwa zur 45. Minuten am siebten Feldspieler festgehalten – vielleicht etwas zu lange“, analysiert Henning Fröschle. Bis dahin war seine Mannschaft mit 24:17 vorne. Beim 29:21 sechs Minuten vor Schluss war die Begegnung aus Sicht des SG-Trainers gelaufen. „Nur 21 Gegentore in dieser Zeit zeigen, wie stark die Abwehr gespielt hat. Hier haben vor allem Jonas Keller und Jan Kürschner Schwerstarbeit verrichtet“, lobt Fröschle. „Die letzten Minuten war es ein Spiel mit offenem Visier.“ Vorne war Niklas Hug mit insgesamt 14 Toren – davon sechs Siebenmeter – der erfolgreichste SG-Werfer. „Das habe ich im Spiel gar nicht so wahrgenommen. Aber er hatte vom Punkt eine hundertprozentige Quote und aus dem Feld nur zwei Fehlwürfe – das ist für einen Rückraumspieler praktisch nichts“, so Henning Fröschle, der betont: „Jeder hatte seinen Anteil an diesem Sieg!“
Mit 12:6 Punkten ist die SG Schozach-Bottwartal nun wieder Tabellenzweiter hinter dem noch immer ungeschlagenen Spitzenreiter HSG Ostfildern. Für Fröschle ist dies nach rund einem Drittel der Saison mittlerweile doch etwas mehr als nur eine solide Grundlage für den Klassenerhalt. „Es ist schon ein klares Signal, wo es hingeht. An Ostfildern geht kein Weg vorbei, für die vier Teams ganz unten wird es schwer. Dazwischen kann jeder jeden schlagen, und in dieser Riege der Mannschaften von Platz zwei bis zehn bewegen wir uns – das war vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten.
SG Schozach-Bottwartal: Fink (2), Oßmann – F. Fröschle (2), Linder, Pavlak, Csauth (3), Gries (5), L.Fröschle (1), Gallus, Kürschner (2), Keller (1), Hug (14/6), Zluhan (4).