Bericht von Lars Laucke

Sechsmal Deutscher Meister, siebenmal DHB-Pokalsieger, 15 Mal DDR-Meister, je zwei Titel im IHF-Cup und im Europapokal der Landesmeister – die Liste der Erfolge des HC Leipzig beziehungsweise seiner Vorgängervereine SC und VfB ist lang und beeindruckend. Nach dem Rückzug aus der 1. Bundesliga in die 3. Liga 2017 folgte 2019 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Und genau hier empfangen die Frauen der SG Schozach-Bottwartal die Gäste aus Sachsen am Samstagabend um 20 Uhr in der Beilsteiner Langhanshalle.

Die Leipzigerinnen haben ihre ersten beiden Spiele bei Werder Bremen und gegen die SG H2Ku Herrenberg gewonnen. Die Herrenbergerinnen hatten am ersten Spieltag den TuS Lintfort geschlagen, bei welchem wiederum die SG zuletzt deutlich unterlag. Nun sind solche Quervergleiche natürlich nur bedingt aussagekräftig. Aber es zeigt, dass die Ansprüche des HC Leipzig und der SG Schozach-Bottwartal wohl sehr unterschiedlich sein dürften. Nicht umsonst hatte SG-Coach Rouven Korreik die Sächsinnen vor der Saison als einen der Aufstiegsfavoriten genannt. „Sie haben ähnlich wie Lintfort Platz fünf als Saisonziel ausgegeben. Und wenn man mal sieht, dass der HCL einen hauptamtlichen Trainer hat und sicher einiges mehr an Trainingseinheiten absolviert als wir, dann ist das schon ein Vergleich der Gegensätze“, so Korreik. 

Der HC Leipzig bringt eine sehr junge Mannschaft auf die Platte. Torhüterin Elia Garcia Canabate – zuletzt mit 14 Paraden (Quote 40 Prozent) Spielerin der Woche bei den Leipzigerinnen – ist mit 27 Jahren die Älteste im Team. Mehrere Leistungsträgerinnen sind dagegen um die 20 Jahre alt, Joanna Granicka, Rückraum-Neuzugang aus Polen, gar erst 18. Sie hat in den ersten beiden Partien acht Tore erzielt, die 19-jährige Halblinke Lara Seidel gar zwölf, und Linksaußen Lilli Röpcke, auch erst 21 Jahre alt, hat bereits 13 Treffer auf dem Konto. „Der HCL hat seit Jahren eine hervorragende Jugendarbeit. Es ist eine megaschnelle Mannschaft, Tempo ist bei denen das A und O“, weiß Rouven Korreik und fügt hinzu: „Der Gegner ist klar in der Favoritenrolle – aber das werde ich diese Saison wohl noch häufiger sagen. Doch wir haben immer eine gute Stimmung in der Halle, vielleicht ist mit dem Rückenwind der Zuschauer ja eine Überraschung möglich.“ Sorgen bereitet dem SG-Trainer allerdings noch Spielmacherin Julia Bauer, deren Einsatz krankheitsbedingt fraglich ist. „Ich hoffe, dass sie bis Samstagabend wieder fit ist und spielen kann.“