Vier Teams der Frauen-Handball-Bundesligen unterstützen die DKMS in ihrer Mission, dem Blutkrebs die Stirn zu bieten.
„Wir besiegen Blutkrebs“ lautet der Slogan der DKMS, die sich seit 1991 der Bekämpfung von Blutkrebs und anderer Erkrankungen des blutbildenden Systems verschrieben hat. Haupttätigkeitsfeld der gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Tübingen ist die Registrierung von Stammzellspender:innen, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatient:innen mit einer Stammzelltransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen. Weltweit sind bereits über elf Millionen Menschen als potenzielle Stammzellspender:innen registriert. Mehr als 100.000 Menschen konnte durch eine:n DKMS-Spender:innen eine zweite Chance auf Überleben geschenkt werden. Angesichts der Tatsache, dass alle zwölf Minuten einen Menschen in Deutschland die Diagnose Blutkrebs trifft, ist jede und jeder gefragt, sich als potenzielle:r Stammzellspender:in registrieren zu lassen.
Damit mehr Menschen von der wichtigen Arbeit der DKMS erfahren, sorgen vier Vereine aus dem Handball zusammen mit der gemeinnützigen Organisation in der kommenden Saison für die nötige Aufmerksamkeit: Mit dem VfL Waiblingen Tigers (Handball Bundesliga Frauen), der TG Nürtingen, dem ESV 1927 Regensburg und der SG Schozach-Bottwartal (alle 2. Handball Bundesliga Frauen) werben vier Sportvereine in der im September beginnenden Saison 2022/23 auf ihrer Spielkleidung mit einem eigens kreierten Aktionslogo für eine Registrierung bei der DKMS. Anfang September wurde die Aktion in Kirchheim unter Teck der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Idee für die Kooperation hatte Waiblingens Sportkoordinator Fabian König. „Ich hatte leider schon selbst mehrmals mit der Diagnose Leukämie in ihren verschiedensten Formen Berührungspunkte. Deswegen weiß ich, wie wichtig die Stammzellspende ist“, sagt König. Der erste Schritt für die Bewerbung auf der Spielkleidung war es, Ausrüster Kempa mit ins Boot zu holen. Um der Aktion eine noch größere Plattform zu bieten, wurden die Kontakte zu Kooperationspartner SG Schozach-Bottwartal und den befreundeten Vereinen TG Nürtingen und ESV 1927 Regensburg genutzt. Das Aktionsbündnis ‚„Frauenhandball für die DKMS“ von vier deutschlandweit im Einsatz befindlichen Teams war geboren und das Aktionslogo wurde geschaffen. „Ein großes Dankeschön geht auch an die Handball Bundesliga Frauen, die diese Aktion genehmigt hat“, erklärt König.
Auch die Verantwortlichen der anderen Vereine stehen aus Überzeugung hinter der Idee. „Wir als TG Nürtingen unterstützen die Initiative gerne. Es geht hier um eine Krankheit, die jeden jederzeit treffen kann. Auf die Thematik aufmerksam zu machen und möglichst viele zur Registrierung bei der DKMS zu bewegen, ist das Mindeste, was wir tun können“, sagt Abteilungsleiter Gunnar Fischer der TG Nürtingen. Bereits in der Vergangenheit unterstütze das Zweitliga-Team der TGN Spendenaufrufe für erkrankte Personen im räumlichen Umfeld von Nürtingen.
Ebenso engagiert sich regelmäßig der ESV 1927 Regensburg im Kampf gegen den Krebs. „Wir haben schon Fälle von Leukämie im unmittelbaren Vereinsumfeld gehabt und so aus nächster Nähe erlebt, wie entscheidend für die Betroffenen die Arbeit der DKMS ist“, sagt Robert Torunsky, Sportlicher Leiter der „Bunkerladies“ aus Bayern. „Dass wir diesem wichtigen Thema zusammen mit den anderen Kooperationspartnern mehr Aufmerksamkeit schenken können als ein Einzelverein, ist wunderbar und für uns Ehrensache.“
Als die SG Schozach-Bottwartal von der geplanten Aktion zu Gunsten der DKMS erfahren hat, war laut der Sportlichen Leiterin der Spielgemeinschaft, Denise Geier, schnell klar: „Da simmer dabei!“ Erst im vergangenen Jahr erfuhr der Verein unmittelbar, welche schweren Auswirkungen Blutkrebs auf das Leben eines Menschen haben kann. Eine in der Spielgemeinschaft engagierte Mutter von drei Handballkindern erkrankte schwer an Leukämie. Über die sozialen Medien rief die SG Schozach-Bottwartal zur Registrierung bei der DKMS auf und der TGV Beilstein, einer der Stammvereine der Spielgemeinschaft Schozach-Bottwartal, organisierte einen Spendenlauf auf dem Beilsteiner Sportgelände – mit überwältigender Resonanz. „Wer heute die sozialen Medien verfolgt, erkennt, dass diese Krankheit immer mehr um sich greift und auch vor kleinen Kindern nicht Halt macht. Daher ist es ungemein wichtig, die Menschen immer wieder für dieses Thema zu sensibilisieren und zur Registrierung aufzurufen“, sagt Geier.
„Wir sind froh und stolz, Teil dieser Kampagne zu sein. Durch die Aktion die DKMS zu unterstützen, ist für uns eine Herzensangelegenheit, da viele von uns schon in irgendeiner Form damit zu tun hatten. Helfen ist ganz einfach und geht schnell und unkompliziert. Wenn wir als Teil dieser Kampagne einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass anderen Menschen geholfen werden kann, ist das eine super Sache“, sagt Waiblingens Trainer Thomas Zeitz. „Deshalb unterstützt das und macht mit, denn darum geht es“, richtet Zeitz sich an die Handball-Fans.
Für den starken Einsatz der vier Vereine in der Saison 2022/23 ist die DKMS dankbar. „Der Sport zeigt hier mal wieder, wie Zusammenhalt und Solidarität funktionieren. Die Teams setzen sich dafür ein, dass an Blutkrebs Erkrankten eine zweite Lebenschance ermöglicht wird“, erklärt Christina Scheffer, Referentin für Unternehmenskooperationen der DKMS. „Mit dem Logo auf dem Trikot sorgen sie dafür, dass mehr Menschen auf die Themen Blutkrebs und Stammzellspende aufmerksam werden, sich registrieren lassen und so vielleicht zu Lebensretter:innen werden.“
Foto: Michael Schmidt