Die Jüngste auf dem Feld hatte das letzte Wort: Lara Däuble hat zwei Tage vor ihrem 16. Geburtstag die Frauen der SG Schozach-Bottwartal zum Premierensieg in der 2. Bundesliga geworfen. Mit ihrem Treffer zum 31:30 (15:14) sicherte die Jugend-Nationalspielerin ihrem Team die ersten zwei Punkte in der neuen Liga.
35 Sekunden vor Schluss hatte Trainer Rouven Korreik bei Stand von 30:30 eine Auszeit genommen, um den letzten Spielzug anzusagen. Dass ausgerechnet die Jüngste dann den Wurf nehmen würde, war für ihn keine Besonderheit mehr: „Das hatten wir angesagt, sie war einfach dran.“ Kurz zuvor hatte Däuble bereits mit einem sehenswerten Leger über den Kopf der gegnerischen Torhüterin ein wichtiges Tor erzielt. „Ich versuche, in solchen Situationen einfach nicht groß nachzudenken“, verriet sie im Anschluss das „Geheimnis“ ihrer Nervenstärke. Rouven Korreik zumindest überrascht das nicht mehr. „Ich kenne sie ja inzwischen gut genug und weiß, was sie drauf hat“, so der SGSB-Coach.
Die beiden Teams begegneten sich nahezu 60 Minuten auf Augenhöhe. Lediglich in der ersten Halbzeit setzten sich die Gastgeberinnen einmal auf 7:3 ab. Doch nach einer Auszeit durch Gäste-Coach Ildiko Barna kam die SG Mainz-Bretzenheim zurück. Die mehr als 220-fache ungarische Nationalspielerin schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Bereits beim 8:8 waren die Gäste wieder dran. „Am Anfang hat man uns noch die Nervosität angemerkt. Wir hatten zu viele technische Fehler“, fand Rouven Korreik. Ansonsten sahen die Fans beider Lager immer wieder sehenswerte Aktionen von beiden Teams. Bis zum Spielende schaffte es keine Mannschaft mehr, sich auf mehr als zwei Tore abzusetzen. In der 54. Minute schien es dann kritisch für die SG Schozach-Bottwartal zu werden, als Spielmacherin Julia Bauer wegen eines Fouls beim Konter die Rote Karte sah – wobei man sagen muss, dass das Spiel insgesamt sehr fair war. „Die Aktion war allerdings ungeschickt und rot berechtigt“, räumte Rouven Korreik ein. Bretzenheims Katharina Mack brachte den fälligen Siebenmeter zum 28:28 unter. Wenige Sekunden später handelten sich die Gäste eine Zeitstrafe ein, die SGSB nahm die Torhüterin raus, um in Überzahl in Führung zu gehen. Doch Natascha Webers Wurf wurde durch den Block abgefälscht, SGMB-Keeperin Julia Wenselowski traf das leere Tor. „Es spricht für unsere Nervenstärke, dass wir auch bei Rückständen ruhig geblieben sind“, lobte Rouven Korreik sein Team – das in der Schlussphase das Spiel noch drehte und so die ersten zwei Punkte in der 2. Bundesliga einfuhr.