Bericht von Lars Laucke – Marbacher Zeitung vom 07.03.2022
In der Handball-Württembergliga verliert die SG Schozach-Bottwartal mit 22:24 (10:11) gegen den SKV Oberstenfeld.
Beilstein – Der äußere Rahmen entsprach am Samstagabend in der Beilsteiner Langhanshalle fast schon wieder früheren Derbys. Rund 250 Zuschauer sahen die Partie in der Handball-Württembergliga zwischen der SG Schozach-Bottwartal und dem SKV Oberstenfeld, gedämpft wurde die Atmosphäre lediglich durch die Masken vor den Gesichtern der Zuschauer.
Sportlich war die Partie hingegen kein Leckerbissen – was vor allem den personellen Voraussetzungen geschuldet war. Bei der SG fehlten mit den verletzten Fynn Fröschle und Maxim Gries zwei enorm wichtige Akteure, das konnte auch der erstmals spielberechtigte Neuzugang Ante Pavlac erwartungsgemäß noch nicht kompensieren. Und die Oberstenfelder hatten wegen mehrerer Krankheits- und Coronafälle zweieinhalb Wochen nicht trainiert, mehrere Spieler waren sichtbar nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Jan Fuhrmann zum Beispiel steht ja sonst oft problemlos 60 Minuten auf dem Feld, der hat heute maximal 30 Minuten geschafft“, sagte SKV-Trainer Thomas Pflugfelder nach der Partie.
Nur sechs Tore in den ersten zehn Minuten.
Die Anfangsphase gestaltete sich extrem zäh, beide Teams taten sich im Angriff sehr schwer. So fielen in den ersten zehn Minuten ganze sechs Tore, wobei die SG den deutlich besseren Start erwischte. Nach unter anderem zwei Kontertoren führten die Hausherren 4:1, um aber nach gut einer Viertelstunde mit 5:6 das erste Mal ins Hintertreffen zu geraten. Dass sich die Torquote insgesamt leicht erhöhte, lag nicht zuletzt daran, dass in der Schlussphase der ersten Hälfte deutlich mehr Platz auf dem Feld war, weil die Schiedsrichter insgesamt sechs Zeitstrafen in zwölf Minuten aussprachen – vier davon waren zumindest diskussionswürdig. „Und teilweise gab es für deutlich härtere Fouls nichts – und das sind Dinge, auf die man sich als Spieler nicht einstellen kann“, gab Thomas Pflugfelder zu bedenken. Und so hagelte es in der zweiten Hälfte weitere acht Zeitstrafen, insgesamt waren es damit 28 Minuten, die die beiden Mannschaften dezimiert waren – und das in einer zwar kampfbetonten, aber alles andere als überharten oder gar unfairen Begegnung.
Nach dem 10:11 zur Pause liefen die Hausherren die meiste Zeit immer einem kleinen Rückstand hinterher, die Oberstenfelder waren mit bis zu drei Toren in Front. Das lag vor allem daran, dass Shooter Anton Heling immer wieder in Wurfposition kam und insgesamt acht Treffer erzielte. Die SG hingegen tat sich vor allem schwer damit, aus dem Rückraum Druck zu entwickeln. „Wir konnten das Spiel unter diesen Vorzeichen nur über den Kampf in der Abwehr gewinnen“, analysierte Thomas Pflugfelder später. So kam die SG zwar immer wieder mal auf ein Tor ran, schaffte aber nie den Ausgleich. Und während beim knappen Sieg im Hinspiel Keeper Thomas Fink noch die entscheidenden Paraden zeigte, war es nun SKV-Schlussmann Tim Schniering, der innerhalb weniger Sekunden die beiden wohl entscheidenden Würfe der SG vereitelte – wenngleich der zweite dieser beiden Würfe von SG-Rechtsaußen Felix Linder Trainer Henning Fröschle auf die Palme brachte: „Er bekommt klaren Kontakt – auf unserer Seite gibt es da zweimal Siebenmeter und zwei Minuten, da pfeifen sie nicht.“ Und so stand für sein Team letztlich eine 22:24-Niederlage. „Wir haben nicht gut gespielt. Aber die Jungs sind 60 Minuten gerannt und haben gekämpft“, so Fröschle, für dessen Mannschaft es im Abstiegskampf nun noch enger wird.
SG Schozach-Bottwartal: Fink, Hämmerling – Linder (3), Werner (1), Pavlak (1), L. Fröschle (4), Schad, Gallus, Kürschner, Keller, Schneider (2/2), Haspinger (3), Hug (3), Zluhan (5).
SKV Oberstenfeld: Schniering – T. Heling (2), Stauch, Goller (1/1), Fuhrmann (1), Pflugfelder (3/1), Deseife (1), Kandic (2), Knück, A. Heling (8), Stahl (6/5), Teske, Koch