Heute steht Cinja Wehe Rede und Antwort
1. Die Welt spielt seit fast einem Jahr quasi verrückt. Pandemie, Lockdown, Besuchsbeschränkungen, Reiseverbot, Schnelltests und vieles mehr, sind Begriffe die wir bis dato kaum gebrauchten. Wie hat sich für dich deine Welt verändert?
Wie für die meisten von uns, wurde auch mein Leben von 150% auf das Minimum heruntergefahren. Ich habe viel mehr Zeit für mich und habe dadurch Hobbys, denen ich in den letzten Jahren nicht nachgegangen bin, wieder für mich entdeckt. Das ist wahrscheinlich einer der wenigen positiven Aspekte dieser Zeit, dass sich jeder mehr mit sich selbst beschäftigen darf bzw. muss und wir auch wieder die Kreativität in uns entdecken. Meine Arbeit kann ich ohne Probleme im Home Office erledigen und ich muss sagen, dass ich sehr viel produktiver als in der Arbeit bin. 🙂 Andererseits fehlt dadurch natürlich der soziale Aspekt und in Kombination mit dem fehlenden Handballtraining wird das Leben dadurch schon etwas einsamer.
2. Leistungssport bedeutet auf den Punkt fit zu sein. Topleistungen abzurufen, sie zu bestätigen und sich immer am oberen Leistungslevel aufzuhalten. Zudem lebt der Handballsport von Teamgeist, Zusammengehörigkeit auf sowie neben dem Platz sowie einer großen Kameradschaft. Wie bekommt man das in einer solchen Situation alles gebacken. Zumal Beruf, Schule und Co ja auch noch vieles abverlangen?
Wir sind ein sehr diszipliniertes und ehrgeiziges Team und machen alle viel dafür, um unsere Grundfitness zu halten. Die handballspezifischen Bewegungen fehlen aber natürlich und müssen so schnell wie möglich wieder trainiert werden, sofern es noch einmal einen Restart geben sollte. Aber da bin ich überzeugt davon, dass Michi uns nicht schonen wird und wir unser Niveau zu unserem ersten Restart Spiel wieder abrufen werden. Ich vermisse die Mädels zwar sehr, aber wir sind alle so gut befreundet, dass der Kontakt durch die heutigen Medien sehr gut gehalten werden kann. Außerdem schicken wir Bilder unserer Einheiten in unseren Gruppen-Chat, sodass alle zumindest ein bisschen was von den anderen Spielerinnen mitbekommen und wir uns gegenseitig motivieren.
3. Es war gerade Weihnachten und somit neigt sich dann schlussendlich das Jahr 2020 dem Ende zu. Ein Jahr das Höhen und Tiefen hatte. Was sind deine Erwartungen an das neue Jahr?
Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass wir alle gesund bleiben, als Gesellschaft zusammenhalten, die Zahlen deutlich sinken und somit die Einschränkungen gelockert werden können. Wenn das der Fall ist, freue ich mich jetzt schon darauf viele Dinge, die für uns bisher selbstverständlich waren, wieder machen zu können. Ich bin ein sehr aktiver Mensch, liebe es unter Menschen zu sein, zu Reisen und Neues zu entdecken.
4. Ihr seid als Team für die Wahl der Mannschaft bei der Unterländer Sportlerwahl nominiert (Kürzel M2). Was bedeuten solche Nominierungen und der eventuelle Sieg bei einer solchen Wahl?
Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut und finde, dass schon das ein toller Erfolg ist. Der Verein und alle Ehrenamtliche im Hintergrund tun alles für den Erfolg der Mannschaften. So eine Nominierung belohnt nicht nur uns, sondern alle, die daran beteiligt sind. Ein Sieg wäre natürlich ein Riesen Erfolg für den Verein und sorgt noch einmal für Aufmerksamkeit, welche auch für die Entwicklung von Nachwuchstalenten wichtig ist.
5. Fans sind das Salz in der Suppe oder der Turbo in der alles entscheidende Spielphase. Ist das wirklich so? Nehmt ihr das wahr und puscht euch das? Was wünscht du euren Fans für das neue Jahr und was wünschst du dir von den Fans?
Definitiv! Wenn ich beispielsweise an unser Aufstiegsspiel in die 3. Liga denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut. In einer anderen Halle hätten wir dieses Spiel nicht gewonnen. So viele Menschen bereits beim Aufwärmen in der Halle zu sehen, ist einfach ein unglaubliches Gefühl. Aus diesem Grund hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben, eine positive Einstellung beibehalten, uns bald wieder in der Halle sehen können und einen schönen Start in das Jahr 2021 haben.