Von Lars Laucke
Gut zwei Wochen nach dem Aufstieg in die 3. Liga haben die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal die Kaderplanung für die kommende Saison abgeschlossen – und dabei „ganz oben ins Regal gegriffen“, wie es Trainer Michael Stettner treffend bezeichnet. Denn als letzten Neuzugang präsentiert die SG Svenja Kaufmann vom Bundesligisten Neckarsulmer Sport-Union. Die 25-jährige Rückraumspielerin hat in der abgelaufenen Saison sämtliche Spiele für ihren Heimatverein absolviert und dabei 32 Tore erzielt.
„Ich arbeite Vollzeit bei Bosch in Stuttgart. Ich bin jetzt 19 Jahre bei der NSU, bin mit der B-Jugend Deutscher Meister geworden, von der fünften in die erste Liga aufgestiegen und habe drei Jahre in der 1. Bundesliga gespielt. Die duale Karriere war mir immer wichtig. Doch die Möglichkeit, wie in den vergangenen zwei Jahren mit reduziertem Training dort weiterzumachen, gibt es künftig nicht mehr. Deshalb habe ich mich umgeschaut“, erklärt Svenja Kaufmann. Nachdem die NSU bekannt gegeben hatte, dass sie den Verein verlassen wird, „kamen über alle möglichen Kanäle viele Anfragen. Aber ich hatte schon seit ein paar Jahren Kontakt zur SG Schozach-Bottwartal. Und nachdem sie jetzt in die 3. Liga aufgestiegen sind, bietet sich hier die Möglichkeit, weiterhin Beruf und hochklassigen Handball in der Nähe meines Wohnortes zu verbinden.“ Jetzt ist sie aber erstmal in den Urlaub nach Norwegen aufgebrochen.
Für Michael Stettner kann Mittelspielerin Svenja Kaufmann „ein Spiel gut leiten, ist dabei aber auch selbst torgefährlich. Zudem ist sie auch eine richtig gute Abwehrspielerin. Das darf man nicht vergessen, denn das ist bei uns das erste und zweite Gebot.“ In der vergangenen Saison habe die SG mit Theresa Müller „eine der besten, wenn nicht sogar die beste Linksaußen der Liga gehabt – aber wir haben sie auf Rückraummitte spielen lassen. Das hat sie auch super gemacht, und dort wird sie auch weiterhin zum Einsatz kommen. Aber durch Svenja Kaufmann haben wir nun die Möglichkeit, Theresa häufiger außen einzusetzen.“ Außerdem sei man nun im Rückraum, wo ja auch Denise Geier aus Möglingen hinzukommt, so stark besetzt, dass Alisa Berger nach ihrem Kreuzbandriss im Februar „alle Zeit der Welt hat. Sie soll lieber sechs Wochen später als eine zu früh wieder einsteigen. Kurzum: Die Verpflichtung von Svenja Kaufmann ist ein Volltreffer.“
Rena Keller und Hannah Hönig mit Zweitspielrecht im Kader der SGSB
Und noch zwei weitere Personalien stehen fest: Hannah Hönig und Rena Keller – beide stammen aus der SG-Jugend – werden mit einem Zweitspielrecht ausgestattet. Die beiden sind Jahrgang 2003 und gehören zum DHB-Jugendkader. Linksaußen Hönig, die aus Abstatt kommt und bereits in der abgelaufenen Saison ein paar Spiele für die SG bestritten hat, wird in der Jugend in Neckarsulm spielen und zudem – wenn terminlich vereinbar – bei den SG-Frauen. Ebenso ist es bei der Gronauerin Keller, die allerdings für die Bietigheimer Jugend aufläuft. „Rena gilt als das Torwarttalent in Deutschland. Sie war schon bei uns im Training, und es ist der Wahnsinn, welche Ausstrahlung und was für einen Leistungsstand sie in ihrem jungen Alter schon hat. Zusammen mit Tabea Kraft und Jana Brausch, die beide früher ebenfalls Jugend-Nationalspielerinnen waren, sind wir hier richtig gut besetzt“, freut sich Michael Stettner. Artikel