Von Lars Laucke
Wenn es nicht ein so platter Kalauer wäre, dann hätte man Philip Hämmerling am Samstagabend eine „Hammer-Leistung“ bescheinigen müssen. Von „einem meiner besten Spiele seit ich hier bin“ sprach der Keeper von Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal nach dem 31:23 (15:12) gegen den TSV Alfdorf/Lorch. Die Gäste mit dem früheren National- und Bundesligaspieler Adrian Pfahl kassierten nach fünf Siegen in Folge wieder mal eine Niederlage. Der gebürtige Oberstenfelder sah zwei Hauptgründe für die Pleite seines Teams: „Die Chancenverwertung war heute nicht gut, die Schiedsrichterleistung uns gegenüber auch nicht. Wir haben gleich am Anfang zwei Minuten bekommen, wo es auf der anderen Seite nichts gab. Da fühlten wir uns schon ein bisschen verarscht.“ Bereits in der dritten Minuten gab es die erste Zeitstrafe gegen die Gäste, ohne dass vorher einmal gelb gezeigt worden war. „Das hat uns verunsichert, weil wir nicht mehr wussten, wie wir hingehen können.“
Es war allerdings auch die einzige Zeitstrafe gegen die Alfdorfer in der ersten Hälfte, dreimal zogen die Schiedsrichter dafür noch eine Gelbe Karte. Und so waren es wohl eher „die fünf, sechs ganz klaren Chancen,, die wir in der ersten Halbzeit liegen gelassen haben“, die Pfahl und sein Team auf die Verliererstraße brachten. Allein zwei Konter vereitelte Philip Hämmerling kurz nacheinander. „Als ich den ersten weggemacht hatte, da habe ich gemerkt: Wir gewinnen das auf jeden Fall“, erklärte der SG-Keeper. „Die Abwehr hat es mir aber auch leicht gemacht“, ergänzte er und Trainer Tobias Klisch stieß ins gleiche Horn: „Wir haben die Alfdorfer immer wieder zu schlechten Würfen gezwungen.“
Zur Pause war die Partie beim 15:12 noch lange nicht entschieden. Doch auch nach dem Wechsel war Hämmerling für die gegnerischen Angreifer kaum zu überwinden. Und vorne fanden die SG-Spieler immer wieder Lösungen. Für Tobias Klisch war dabei vor allem ein Punkt wichtig: „Wir hatten heute seit langem mal wieder ein Plus bei der Einstellung. Mit unserer 6:0-Abwehr haben wir ihnen den Schneid abgekauft. Und uns hat natürlich in die Karten gespielt, dass bei Alfdorf ihre Nummer eins Dragan Jerkovic ausgefallen ist. Dafür macht bei uns eben Hämmerling ein überragendes Spiel.“ So zog die SG in der zweiten Hälfte immer mehr davon, spätestens beim 28:19 durch Felix Linder sieben Minuten vor Schluss war die Partie entschieden. Der junge Rechtsaußen machte ebenfalls eines seiner besten Spiele für das Württembergligateam der Bottwartäler. Er erzielte fünf Tore und hatte dabei nur einen Fehlwurf und übertrat zudem einmal. „Dabei kann er derzeit nur einmal pro Woche mit uns trainieren. Ich hoffe, dass sich das ändert, dann kann das ein richtig Guter werden. Ich glaube an den Kerl“, lobte Klisch den Linkshänder.
Am Ende hatte die SG schließlich mit 31:23 verdient gewonnen, zudem ist der Klassenerhalt jetzt nur noch theoretisch in Gefahr. Entsprechend gut war die Laune nach dem Spiel. „Heute lächelt das ganze Team, egal wem man ins Gesicht schaut“, wusste Philip Hämmerling um die Gemütslage seiner Kollegen.
SG Schozach-Bottwartal: Ernst, Hämmerling – Weckerle (3), Linder (5), Soteras Merz (9/4), Heinz, Ziegler, Gallus (3), Zieker (5), Schmitz (2), Marjanovic (1), Keller, Zluhan (3), Baumann.