Von Julia Spors
Beilstein – Es sind noch genau zwei Minuten und zehn Sekunden bis zum Ende der Partie, als Dominic Horsch am Samstagabend das 28:28 für die HSG Böblingen/Sindelfingen im Handball-Württembergliga-Spiel bei der SG Schozach-Bottwartal erzielt. Es ist das erste Mal seit dem 12:12 in der 27. Minute, dass die Gäste ergebnistechnisch ebenbürdig sind. Zwischenzeitlich haben stets die Hausherren geführt. Kein Wunder also, dass SG-Trainer Tobias Klisch kurz nach dem Duell, das letztlich auch noch 29:29 endet, redlich bedient ist und von einem „verlorenen Punkt“ und „ärgerlichem Punktverlust“ sprach.
„Es kommen heute ein paar Sachen zusammen“, resümierte er kurz nach Abpfiff. Zum einen sei da die personelle Geschichte gewesen. „Uns haben eh schon ein paar Leute gefehlt und dann ist kurzfristig auch noch Lukas Gallus krankheitsbedingt ausgefallen. Da sind wir ein bisschen auf dem Zahnfleisch daher gekommen, während die Sindelfinger gegen Ende – in der Crunch-Time – nochmal neue Leute gebracht haben“, meinte Klisch. Zudem sei das Spiel insgesamt sehr umkämpft gewesen und hätte jederzeit in jegliche Richtung gehen können. Letztlich war es aber die letzte Aktion, die wohl am meisten schmerzte. Denn hätte man diese richtig ausgespielt, wären die zwei Punkte im Sack gewesen. 26 Sekunden hatten die Bottwartäler beim Stand von 29:29 für den entscheidenden Angriff Zeit, als Tobias Klisch eine Auszeit nahm und seine Jungs noch einmal einschwor. „Wir hatten einen klaren Plan. Aber dann hat jeder den Ball nur weitergegeben und keiner wollte die Verantwortung übernehmen. In dieser letzten Aktion müssen wir zwingender agieren“, monierte er später.
Anstatt überhaupt zum Abschluss zu kommen, vertändelte man den Ball nämlich, bekam zwar noch einen Freiwurf nach der regulären Spielzeit zugesprochen, doch den vergab Cedric Ziegler, der in den Minuten zuvor wie Valentin Weckerle mit Knaller-Toren zu Bestform auflief, klar. „Wer die letzten zwei Wochen gesehen hat, der hat gesehen, dass wir heute einen Schritt nach vorne gemacht haben. Von der Mentalität und dem Einsatz her war das top. Es wäre schön gewesen, wenn wir uns dafür mit zwei Punkten belohnt hätten“, meinte Klisch, der sich jedoch auch ein paar mehr Tore von Außen gewünscht hätte. „Etwas mehr Breite im Spiel hätte uns gut getan“, so der Bottwartäler Coach.
Wirklich viel kam von den Außen am Samstagabend wahrlich nicht. Dafür trumpfte Kreisläufer Daniel Zieker immer wieder auf. Letztlich blieb das Duell aber – auch wenn sich die SG ab und an mit zwei, drei Toren absetzen konnte – stets umkämpft. Hinzu kam, dass keiner der Torhüter sich an diesem Abend wirklich auszeichnen konnte. Philipp Hämmerling hielt zwar zwei Siebenmeter, blieb ansonsten aber eher blass und musste sich am Ende wie alle seine Teamkameraden über das Unentschieden ärgern.
SG Schozach-Bottwartal: Hämmerling, Ernst – Weckerle (6), Linder (1), Soteras Merz (5), Voelkel, Ziegler (4), Rossmeier, Zieker (6), Schmitz (1), Keller, Marjanovic (1), Zluhan (5), Baumann.