Von Julia Spors
Beilstein – Nach der ärgerlichen Auswärts-Niederlage beim TSV Heiningen haben die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal in der Beilsteiner Langhanshalle wieder einen Heimsieg in der BWOL eingefahren – und das aufgrund der zweiten Halbzeit absolut verdient. Das Team von Trainer Michael Stettner setzte sich nach einer oftmals schlafmützigen ersten Hälfte mit 28:21 (14:14) gegen die HSG Mannheim durch. „Aufgrund der zweiten Hälfte geht der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung“, resümierte Stettner.
Einen ganz großen Anteil an dem Erfolg und der klar besseren zweiten Halbzeit hatte am Donnerstagmittag SG-Keeperin Jasmin Schweizer. Während ihre Kollegin Tabea Kraft in den ersten 30 Minuten kaum einen Ball zu fassen bekam, drehte Schweizer in den zweiten 30 Minuten richtiggehend auf. Erst recht, nachdem sie in der 46. Minute einen Ball mit voller Wucht an den Hals gedonnert bekommen hatte und kurz behandelt werden musste. Nur Sekunden später hielt sie einen Siebenmeter. Dieser war der Startschuss zu einer grandiosen letzten Viertelstunde. Während Schweizer weiter einen Ball nach dem anderen hielt und passenderweise selbst nach dem Schlusspfiff noch einen Siebenmeter parierte, drehten ihre Vorderleute beflügelt von der guten Torhüter-Leistung auf. Hellwach tankten sie sich nun reihenweise im Angriff durch und waren zur Stelle, wenn es an die Abwehrarbeit ging. So schraubten sie das Ergebnis, das bis zum 20:18 (42.) stets eng war, auf zwischenzeitlich 27:20 (56.) hoch. „Wir haben in der zweiten Halbzeit ganz anders verteidigt. Zudem war unser Rückzugsverhalten deutlich besser“, fand der Coach der Bottwartälerinnen.
In der ersten Halbzeit hatte es daran einiges zu monieren gegeben. Zwar waren die SG-Frauen nicht schlecht im Spiel, jedoch waren sie oftmals einfach zu unaufmerksam, schienen kurzzeitig zu schlafen. Beispiele gefällig? Mal blieb Michelle Wunschik nach einem Abpraller von Torhüter Tabea Kraft stehen, anstatt wie ihre Gegenspielerin hinter ihr zu reagieren, ein anderes mal konnte Cinja Wehe einer heraneilenden Mannheimerin nur noch hinterherschauen und wieder ein anderes Mal war man selbst noch so mit seinem Torerfolg beschäftigt, dass man den gestarteten HSG-Angriff viel zu spät bemerkte. „Wir waren nicht präsent genug. Die rennen einfach durch, das darf nicht passieren“, ärgerte sich Stettner später und fügte an: „Wir waren immer wieder einen Schritt zu spät und nicht giftig genug.“
Das änderte sich jedoch mit der zweiten Halbzeit und dem Wechsel im Tor. „Jasi hat heute wirklich ein super Spiel gemacht. Sie hat heute 30 Minuten gehabt, in denen sie der Mannschaft richtig helfen konnte. Der Wechsel war absolut verdient und richtig“, lobte der SG-Trainer seine Torfrau. SG Schozach-Bottwartal:
Kraft, Schweizer – Bieser, Berger (11/5), Ziegler (3), Müller (4), Brunn, Günsoy, Benz (2), Klenk, Wehe (1), Wunschik (1), Mangold (1), Guyomard (5).