Von Lars Laucke

Bottwartal – Drei Spiele, drei Siege, Tabellenführer – für einen Aufsteiger eine sehenswerte Bilanz. Wobei Michael Stettner, Trainer der BWOL-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal, wohl zu Recht anmerkt, dass „erst wenige Spiele absolviert sind. Ich finde, die Tabelle sagt erst ab Ende Oktober so richtig was.“ Dennoch: Nach den beiden Heimsiegen zum Saisonstart gab es nun im ersten Auswärtsspiel bei Mitaufsteiger HSG Leinfelden-Echterdingen ein 31:28 (17:17).

Die SG kam zunächst nur etwas holprig in die Partie, übernahm nach fünf Minuten aber mehr und mehr die Initiative. „Bis zur 22. Minute waren wir meines Erachtens die bessere Mannschaft, obwohl ich mit unserem Rückzugsverhalten sowie unserer Abwehr so nicht einverstanden war“, berichtet Stettner, dessen Team zu diesem Zeitpunkt mit 15:11 vorne lag. „In den letzten acht Minuten haben wir dann aber den Kopf verloren, und Leinfelden hat das eiskalt zum Unentschieden zur Pause ausgenutzt.“ Mit einem 17:17 ging es schließlich in die Kabinen.

Nach dem Wechsel entwickelte sich dann ein sehr enges und umkämpftes Spiel, „spielerisch aber eher mittelmäßig“, räumt Stettner ein. Die SG legte stets ein bis drei Tore vor, musste aber immer wieder den Ausgleich hinnehmen, ohne dabei aber selbst mal in Rückstand zu geraten. Beim Stand von 27:26 in der 56. Minute kam es dann zu einer ganz wichtigen Szene: Siebenmeter für die HSG und eine Zeitstrafe für Saskia Benz. Bis dahin waren alle sieben Strafwürfe der Gastgeberinnen erfolgreich gewesen. Doch jetzt, mit den zwei bevorstehenden Minuten in Unterzahl im Nacken, parierte SG-Torhüterin Tabea Kraft den Wurf. Für Michael Stettner war dies neben der verbesserten Abwehr der Schlüssel zum „in meinen Augen verdienten Sieg“. Tanja Brunn und Michelle Wunschik legten nämlich in Unterzahl die Tore zum 29:26 nach. Das ließ sich die SG bis zum 31:28 am Schluss nicht mehr nehmen.

„Im Angriff bärenstark“ zeigte sich in diesem Spiel Alisa Berger, was ihre insgesamt elf Tore unterstreichen. Doch Michael Stettner wollte auch Kreisläuferin Tanja Brunn herausheben: „Was die vorne ackert, ist unglaublich. Auch wenn sie nicht direkt am Tor beteiligt ist, schafft sie permanent Platz für ihre Mitspielerinnen – was vermutlich die wenigsten sehen.“

Möglichst viele Zuschauer sollen – wenn es nach Mannschaft und Trainer geht – am Mittwoch ab 15 Uhr das nächste Heimspiel der SG Schozach-Bottwartal sehen. Da kommt der VfL Waiblingen II in die Beilsteiner Langhanshalle. Die Waiblingerinnen sind mit einem Unentschieden bei der SG Nußloch und einer Niederlage gegen die HSG Leinfelden-Echterdingen gestartet – beides Teams, gegen die die SG bereits gewonnen hat. Doch auf die leichte Schulter nehmen will Michael Stettner den Gegner keinesfalls: „Was ich bisher gesehen habe, lebt Waiblingen viel vom Rückraum. Auch beim Gegenstoß müssen wir wachsamer sein und besser zurücklaufen als beispielsweise in Leinfelden.“

SG Schozach-Bottwartal: Kraft, Schweizer – Bieser, Berger (11/4), Ziegler (3), Stimmler, Müller (5/1), Brunn (4), Günsoy, Benz (1), Wunschik (5), Mangold (2).