Von Lars Laucke

Beilstein – Dass die SG Schozach-Bottwartal in der Handball-Württembergliga der Frauen diese Saison unterfordert sein würde, war bereits vor Beginn der Runde absehbar. Für viele Beobachter war die einzige Frage, ob es die Mannschaft von Trainer Michael Stettner schaffen würde, ohne Minuspunkt durch die Saison zu marschieren. Die Frage wird vermutlich mit einem Ja beantwortet werden. Denn trotz schlechter Voraussetzungen blieb auch der Tabellenvierte HSG Kochertürn/Stein am Samstagabend beim 30:21 (15:12) letzten Endes chancenlos.

Im Vorfeld hatte Stettner doch ein paar Sorgenfalten. „Wir waren in den Ferien zum Teil so wenige Spielerinnen, dass wir das Training einmal sogar ausfallen lassen mussten.“ Tanja Brunn fehlte studienbedingt, Michelle Wunschik stand wegen ihres anstehenden Sportabiturs nicht im Kader, und Janina Spieth saß zwar auf der Bank, wurde aber krankheitsbedingt nicht eingesetzt. „Man hat in den ersten 20 Minuten vor allem in der Abwehr gemerkt, dass wir nicht vernünftig trainieren konnten. Da fehlte einfach die Abstimmung, wir haben vor allem über die Kreisanspiele viel zu viele Gegentore bekommen“, monierte Stettner. Und auch im Angriff haperte es zunächst noch. „Es scheint bei uns Standard zu sein, dass wir viele Chancen vergeben und teilweise auch freie Würfe verballern.“ So lag die SG zu Beginn mit 1:4 hinten, die Gäste schienen im Kampf um den Platz in der Aufstiegsrelegation auf dem Weg zu einer Überraschung. Doch langsam aber sicher wurde die Abwehr des Tabellenführers stabiler, über die daraus resultierenden Konter holten die SG-Frauen Tor um Tor auf. Beim 8:8 war der Ausgleich geschafft, bis zur Halbzeitpause hatten sich die Bottwartälerinnen auf 15:12 abgesetzt. „Das Positive ist, dass sich die Mannschaft trotz des fast zu erwartenden holprigen Starts voll reingehängt und den Schalter umgelegt haben“, lobte Michael Stettner seine Spielerinnen.

Mit der zweiten Hälfte war er dann richtig zufrieden. „Da war die Abwehr dann richtig gut.“ Die HSG Kochertürn/Stein wirkte bei ihren Angriffen mit zunehmender Spieldauer fast schon ratlos. Die SG überrollte den Gegner förmlich, obwohl nach wie vor einige Chancen vergeben wurden. „Man muss aber auch einräumen, dass beide HSG-Torhüterinnen einen guten Job gemacht haben“, fand Stettner. Spätestens beim 27:17 (51.) durch Sophia Müller war das Spiel entschieden, am Ende leuchtete ein 30:21 von der Anzeigetafel. „Wir haben 20 Minuten gebraucht, um den Trainingsrückstand aufzuholen. Danach lief es sehr ordentlich“, fasste Michael Stettner zusammen. Seiner Mannschaft fehlen damit nur noch drei Siege, um eine perfekte Saison hinzulegen, bevor dann noch die beiden Spiele um die württembergische Meisterschaft gegen den Ersten der Württembergliga Süd anstehen.

SG Schozach-Bottwartal: Kraft, Szota, Antl – Bieser (4), Berger (6/1), Kreh (4), Spieth, T. Müller (3), S. Müller (1), Klenk, Guyomard (7), Asmuth (5/3), Mangold.