Von Lars Laucke
Beilstein – Rund 200 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 17 Jahre tummeln sich am Donnerstagmorgen in und um die Beilsteiner Langhanshalle, als das Ostercamp der SG Schozach-Bottwartal beginnt. Die Handball-Camps in Beilstein haben sich seit Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet – deutschlandweit und sogar darüber hinaus. „Dieses Jahr ist auch ein Teilnehmer aus der Schweiz dabei“, erklärt SG-Pressesprecherin Ilka Korn. Eigentlich hatte man ja in der Vergangenheit schon bei 180 Teilnehmern gemeint, dass nun das Limit erreicht sei. „Aber es geht auch mit 200. Obwohl uns die Wildeckhalle in Abstatt aus technischen Gründen kurzfristig weggefallen ist. Dadurch mussten wir etwas umbauen, aber wir bekommen das hin. Doch 200 ist nun wirklich Ende der Fahnenstange“, so Korn.
Neben der Langhanshalle und der angrenzenden Gymnastikhalle werden auch die Räumlichkeiten in der Stadthalle gleich nebenan sowie die Laufbahn im Stadion für die Einheiten genutzt. Außer dem spezifischen Training mit dem Ball stehen wie gewohnt Athletik und Life-Kinetik auf dem Plan für die verschiedenen Gruppen. Die Attraktivität der SG-Camps ist seit jeher nicht zuletzt durch die hochkarätigen Trainer begründet. So kümmern sich der frühere Bundesliga-Keeper Marco Stange und „Jasko“ Camdzic, Torwarttrainer von Bundesligist HSG Wetzlar, um die Torhüter. Der frühere Bundesligaspieler Klaus Hüppchen gehört ebenso seit Jahren zum Trainerteam wie Dirk Beuchler, der als Spieler und Trainer Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen hat.
Beuchler bekommt gleich zum Camp-Auftakt prominente Unterstützung: Anna Loerper, 235-fache Nationalspielerin und seit einigen Wochen bei der SG BBM Bietigheim unter Vertrag, sowie ihre Vereinskollegin und U17-Europameisterin Jana Scheib assistieren ihm. Wobei Scheib sich sehr zurückhalten muss, da sie sich im Februar einen Kreuzbandriss zugezogen hat. „Ich hoffe, dass ich im September wieder spielen kann“, sagt die 17-jährige Linkshänderin. In Beilstein kann sie nur im Stand mitwirken, während Anna Loerper die Übungen zum Thema Körpertäuschung demonstriert. „Ich bekomme recht viele Anfragen für solche Termine, kann sie aber nur ab und zu wahrnehmen“, erklärt die Nationalspielerin. Schließlich stehen acht bis neun Trainingseinheiten pro Woche auf ihrem Plan. „Aber hier ließ es sich ganz gut machen, da es ja auch nicht weit weg ist von Bietigheim. Aber nachher muss ich dann gleich zum Training.“
Wie oft sie trainiert, sei eine der häufigsten Fragen, die von den Jugendlichen kommen. „Neben der Frage, wie ich Nationalspielerin geworden bin.“ Und die Antwort darauf? „Talent ist nicht alles. Ich bin wohl das klassische Beispiel dafür, dass sich harte und ehrliche Arbeit lohnt“, sagt Loerper. Das klingt fast schon wie eine Aufforderung an die Kids im Ostercamp, die noch bis einschließlich Samstag in Beilstein ackern.
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